Positive landwirtschaftliche Energie mit Mist und Gülle
Das Methan, das bei der offenen Lagerung von Mist und Gülle auf Bauernhöfen entweicht, ist 28-mal so klimaschädlich wie CO₂. Biogasanlagen stellen hier eine multifunktionale Klimaschutzlösung dar, mit der gleichzeitig Strom, Wärme und Dünger gewonnen werden können.
Biogasanlagen sind ein wesentlicher Faktor zur Reduktion von Methan, dem in der Landwirtschaft besonders umfangreich anfallenden Treibhausgas. Das Klimaschutzprogramm «Landwirtschaftliche Biogasanlagen», geführt von Ökostrom Schweiz, vermindert die Methanemissionen, wofür die Stiftung KliK Reduktionszertifikate, sogenannte Bescheinigungen, erwirbt, sodass die Anlagen finanziell tragfähig sind. Nach heutigem Stand reduzieren die rund 30 landwirtschaftlichen Projekte, die am Programm teilnehmen, bis 2030 Methanemissionen in einer Grössenordnung von voraussichtlich rund 100’000 Tonnen CO₂-Äquivalenten (CO₂e).
Um die komplexen Hintergründe von Biogasanlagen aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten, hat die Stiftung KliK zwei Gespräche mit Fachpersonen aus diesem Gebiet geführt.
Seit vielen Jahren setzt sich Fabienne Thomas, Leiterin Politik bei aeesuisse, der Dachorganisation der Wirtschaft, für erneuerbare Energien und Energieeffizienz ein, unter anderem für landwirtschaftliche Biogasanlagen in der Schweiz. Im Interview mit der Stiftung KliK ordnet Thomas die Situation der Biogasanlagen politisch ein. – Vor Kurzem wurde in Steckborn auf dem Hof von Georg und Kaspar Müller eine Biogasanlage installiert. Beraten und begleitet wurde der Planungs- und Bauprozess von Ökostrom Schweiz. Victor Anspach ist Mitglied der Geschäftsleitung dieser Genossenschaft und befasst sich mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen und deren Umsetzung in der Praxis. Er gibt Einblicke in die Chancen, Risiken und alltäglichen Herausforderungen einer Biogasanlage.